Fanafillah-Frühlingsbrief 2023
Liebe Leserin, lieber Leser
das ist unser Frühlingsbrief im März 2023. Mit guten Vorsätzen und Reisedaten für unsern nächsten Einkauf, handbemalten Blumendöschen und Ramadanwünschen, Schnurkreiseln und praktischen Rubbelschwämmen, Mitbringseln von unseren WWWunderlandstreifzügen, besonders schönen Teegläsern und einem Rezept für knusprig fluffiges Pide-Brot.
Wir wünschen Ihnen die Heiterkeit des Vogelzwitscherns, die Kraft der jungen Pflanzen und die Sanftheit der Sonnenstrahlen im Frühjahr.
Christina Ochsner Çanak und Necati Çanak
Frühlingsvorsätze
Mit den Vögeln pfeifen. Weniger reden, mehr zuhören. Beim Spaziergang ein paar Blumensamen verstreuen. Mit Unbekannten plaudern. In Regenpfützen tanzen. Freundlich sein. Sich an Kleinigkeiten freuen. Andere in ihren Träumen unterstützen. Auf dem Markt einkaufen. Gänseblümchen auf den Salat streuen. In der Sonne sitzen und Gedichte lesen.
Einkaufsreise
Es ist wieder so weit: Wir sind am Vorbereiten unserer nächsten Einkaufsreise Richtung Konya und Istanbul. Wir werden neue Produkte suchen, mit den Händlern fachsimpeln, ein wenig türkischen Alltag mit der Familie leben und alte Freund:innen treffen. Fast drei Wochen lang werden wir unterwegs sein.
Der Laden bleibt deshalb von Donnerstag, 27. April, bis Dienstag, 16. Mai, geschlossen.
Ab Mittwoch, 17. Mai, sind wir dann mit vollen Taschen wieder da. Der grosse Transport mit weiteren Waren wird dann wohl gegen Ende Mai in Zürich eintreffen.
Haben Sie Lust, ein wenig «mitzureisen»? Dann klicken Sie sich durch unsere Bildergalerien >Einkaufsreisen aus den vergangenen Jahren.
Blumendöschen
So entzückend wie die ersten Blümchen auf der Wiese sind diese winzigen Dosen aus Knochen. Die Kunst, sie mit feinsten Miniaturen zu bemalen, reicht bis in osmanische Zeiten zurück und wird erstaunlich oft von Männern ausgeführt. Die liebenswerten Döschen gibt es in verschiedenen Formen und Grössen, mit winzigen Schublädchen oder Innenunterteilung.
Sie eignen sich zum Aufbewahren von Schmuck, Milchzähnchen oder Kinderlocken, zum Beherbergen der täglichen Medikamente, zum Hineinflüstern von Geheimnissen und Träumen, zum Präsentieren des Verlobungsrings oder ganz einfach zum Sammeln und Aufstellen.
Ramadanwünsche
Der Fastenmonat Ramadan dauert dieses Jahr vom 23. März bis zum 20. April. Von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang verzichten Muslim:innen in der ganzen Welt auf Essen, Trinken, Geschlechtsverkehr, Rauchen, böse Gedanken und Äusserungen. Vielleicht auch Ihre nette marokkanische Kassiererin, der freundliche bosnische Postbote, der hilfsbereite Schulsozialarbeiter aus dem Kosovo oder die fachkundige türkische Zahnärztin. Machen Sie ihnen eine Freude und wünschen Sie ihnen einen segensreichen Ramadan. Wir tun es auch, wann immer sich in diesem besonderen Monat Gelegenheit bietet. Ramadan mubarak. Hayırlı Ramazanlar!
Das Fasten soll die Seele reinigen, den Geist und die Selbstkontrolle stärken sowie das Mitgefühl für Hungernde und Leidende vergrössern. Es ist ein Monat der Enthaltsamkeit und der Einkehr, des Zusammenseins und der Verbundenheit. Gerne wird deshalb das abendliche Fastenbrechen im Kreise von Familie und Freund:innen begangen.
Das zeitweise Weglassen von Mahlzeiten ist übrigens gesünder als man denkt. Einen interesssanten Artikel zum so genannten >intermittierenden Fasten finden Sie im Gesundheitsteil des Beobachters. Mehr zum Ramadan und anderen islamischen Feiertagen lesen Sie in unserem >Artikel «Feiertage».
Das dreitägige Fest zum Abschluss des Ramadans wird 2023 vom 21. bis zum 23. April gefeiert. Hayırlı bayramlar!
Funkelteegläser
Gemeinsam ein Glas Tee trinken – das gehört zu unseren liebsten Alltagsritualen. Im Laden, zu Hause, auf einem Bänkli mit Aussicht, in einem Hinterhof des grossen Basars in Istanbul. Jetzt im Ramadan sind drei Gläschen des heissen Getränks alles, worauf wir tagsüber wirklich sehnlichst warten.
Ist es da verwunderlich, dass wir im Laden nur Teegläser führen, die uns auch gefallen? Wir kaufen sie bei einer Firma in Istanbul, deren Produkte uns seit vielen Jahren mit ihren filigranen Mustern und ihrem langlebigen Golddekor überzeugen. Sie gehören nicht zu den günstigsten Teegläsern auf dem Markt. Aber für türkischen Tee geben wir uns nicht mit dem Erstbesten zufrieden. Und Sie?
Mehr über die Teezubereitung und -tradition in der Türkei erfahren Sie in unserem Artikel > «Das Glück im Gläschen».
Schnurkreisel
Schnur aufwickeln, Schnurende festhalten, Kreisel werfen – und schon dreht sich das alte türkische Kinderspielzeug surrend auf dem Boden. Und wenn Sie je in Istanbul den akrobatischen Tricks der Strassenverkäufer zugesehen haben, sind Sie sicher zur Überzeugung gelangt, dass sich mit etwas Übung allerlei mit den Dingern anstellen lässt.
Soweit die Theorie. In der Praxis ist es dann wie meist nicht ganz so einfach. In diesen YouTube-Videos zeigt man Ihnen wies geht: >Video 1, >Video 2. Sonst fragen Sie uns. Wir haben immer ein paar der nostalischen Schnurkreisel vorrätig und lassen Sie oder Ihre Kinder gerne probieren. Irgendwann klappts sicher.
Luffarubbelschwamm
Sind Sie bereit für den Frühlingsputz? Eine natürliche Alternative zu Schaumstoffschwämmen sind Luffaschwämme. Wir benutzen sie zum überall, wos was zu schrubben gibt, waschen aber auch unser Geschirr mit ihnen (und >Olivenölseife) oder seifen uns unter der Dusche damit ein. Am besten lagert man grad die Seife, das feste Shampoo oder Duschmittel auf einer Luffa-Scheibe. Luffas müffeln weniger, trocknen schneller und scheinen uns länger haltbar. Zudem lösen sich beim Benutzen keine umweltschädigenden (Mikroplastik-)Partikel wie bei den künstlichen Schwämmen. Hat der Luffa dennoch eines Tages ausgedient, können Sie ihn problemlos kompostieren.
Luffaschwämme kommen nicht aus dem Meer, sondern sind das drahtig-elastische Fasergerüst einer Kürbisart Luffa aegyptiaca. Produziert werden unsere Luffas im Südosten der Türkei oder in Ägypten. Mit etwas Glück und in warmem Klima kann man den praktischen Kürbis auch selber anbauen. Samen erhalten Sie z.B. über >www.saemereien.ch. Die amerikanische Stadtgärtnerin Kaye Kittrell erzählt über ihre Erfahrungen im Video >How to grow Loofa.
Wir verkaufen Luffa in grossen Stücken zu Fr. 4.–, gepresst oder in der naturbelassenen zylindrischen Form. Die Stücke lassen sich so, wie sie sind, verwenden oder mit einem Brotmesser oder einer Schere für den weiteren Gebrauch zurechtschneiden. Mehr Informationen über Herkunft, Verwendung und Pflege des Luffaschwammes finden Sie in unserem Artikel >Luffa.
Wwwunderlandstreifzug
Das Internet ist ein unermessliches Wunderland für Kulturjägerinnen und Wissenssammler. Hier die Beute unserer Streifzüge fürs Frühjahr.
Frühlingstradition
>Hıdrellez Auch in Anatolien und auf dem Balkan gilt der Frühling als Zeit des Segens und Überflusses. Das Hıdrellez-Fest am 6. Mai feiert das jährliche Treffen des Heiligen >Hızır (Al-Chidr oder Chidher) und des Propheten Ilyas (Elias) seit Anbeginn der Zeiten. Die Schutzheiligen von Land und Wasser ermöglichen neues Leben, beschützen die Menschen, helfen ihnen in der Not und erfüllen Wünsche. Zu den Feierlichkeiten gehören >Gesang und Tanz, ein schutzbringender >Sprung übers Feuer, Picknick auf neu ergrünten Wiesen, Wunschbänder an Sträuchern und das Färben von Eiern.
Die Frühlingsfeier «Ederlezi» (Hıdrellez) ist auch Teil des 1988 gedrehten jugoslawischen Filmes «Time of the Gypsies» von Emir Kusturica mit Filmmusik von Goran Bregović. >Filmausschnitt, >Ederlezi-Song der Gruppe Beirut, >Version des Barcelona Gypsy Klezmer Orchestra
Vogelwissen
>Amselnachwuchs Familienzuwachs auf dem Balkon gabs bei Herrn Hübner in Köln. Weil auf unserem Balkon zurzeit zwischen Mauer und orientalischer Lampe ebenfalls Amseln brüten, studieren wir den liebevoll gemachten Film natürlich aufmerksam. Weitere Informationen in diesem >Fotobericht oder im Artikel >Vogelfreundliche Balkone.
>Nestschutz Asiatische Rötelsperlinge tragen die Blätter des heilkräftigen Beifuss-Krauts in ihre Nester. Eine neuere Studie zeigt, dass dadurch die Zahl der parasitischen Milben im Nest sinkt – und die darin heranwachsenden Jungvögel mehr Gewicht zulegen.
>Tonjäger Cosmo Sheldrake sammelt Töne und Geräusche, wo immer sie ihm begegnen. Dann vervielfältigt und kombiniert er sie zu bisher Ungehörtem. Besonders zauberhaft: sein Album >«Wake up calls», zusammengestellt aus Zwitschermelodien bedrohter Vögel in England. Für den >«Evening chorus» zieht der liebenswerte Bursche dann mit Wägeli, Bügelbrett und Elektronik in den Wald und schenkt seine Musik der Natur zurück. Unbedingt reinhören!
Frühlingsputz
>Zehn Putztipps Einmal im Jahr ist es Zeit, die Wohnung oder das Haus bis in die hinterletzte Ecke so richtig auf Vordermann zu bringen. Stilpalast präsentiert zehn nützliche Tipps und Tricks plus eine Playlist für motivierte Reinigungslaien und Putzprofis.
>Checkliste Einen Ratgeber mit praktischer Liste zum Abhaken bietet der Umzugsservice movu.ch. So geht nichts vergessen.
Gartenfreuden
>Unkraut früh erkennen Wird das was oder kann das weg? Als Gemeinschaftsgartenanfänger fragen wir uns das manchmal, wenn wir auf dem eigenen Beet oder bei der Nachbarin Beikräuter jäten wollen. Anja Klein zeigt in ihrem «kleinen Horrorgarten», welches Mini-Grün zu unerwünschtem Unkraut wird und welches man besser stehen lässt.
Hintergrundinformationen
>www.fanafillah.ch Auf unserer Website und ihren fast hundert Unterseiten erzählen wir Ihnen Wissenswertes über uns und unsere Waren, ihre Herkunft und Verwendung. Daneben gibts Rezepte, thematisch geordnete Linklisten und diverse Fotogalerien. Unseren Instagram-Account betreiben wir unter @fanafillah_zurich. Besuchen Sie uns doch mal. Wir stellen regelmässig einzelne Produkte vor und gewähren Einblick in unseren privaten Orient.
Fastenzeitpide
Das Fladenbrot «ramazan pidesi» gehört in der Türkei zum Ramadan wie bei uns der Grittibänz zum Samichlaus. Das aussen knusprige und innen fluffige Pide-Brot passt zum Frühstück vor Sonnenaufgang genauso gut wie zum Fastenbrechen nach Sonnenuntergang. Es ist so wichtig und beliebt, dass die Pide-Preise jeden Ramadan in den Medien diskutiert und vom Präsidenten der türkischen Bäcker-Innung für die Dauer der Fastenzeit bestimmt und garantiert werden. Sie möchten Ihre «pide» selber machen? Hier ist das Rezept.
Zutaten
• 300 ml lauwarmes Wasser
• 1/2 Würfel Hefe
• 1 TL Zucker
• 450 g Mehl
• 2 TL Salz
• 1,5 und 1,5 EL natives Olivenöl
• 1 Eigelb
• Schwarzkümmel- und Sesamsamen
• Hartweizengrieß
Zubereitung
Wasser mit der Hefe und dem Zucker verrühren und für 15 Min. stehen lassen. Mehl und Salz in einer grossen Schüssel vermischen und in die Mitte eine tiefe Mulde drücken. 1,5 EL Olivenöl und die Hefe-Mischung in die Mulde giessen und alles zu einem lockeren Brotteig verkneten. Den Teig in der abgedeckten Schüssel an einem warmen Ort etwa eine Stunde lang zur doppelten Grösse aufgehen lassen.
Dann den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche kurz durchkneten und in zwei Teile schneiden. Aus jedem Teil einen ca. 15-18 cm grossen Fladen formen. Ein Backblech mit Backpapier belegen und etwas Mehl und Hartweizengriess darauf streuen. Die Fladen mit Abstand aufs Blech legen und weitere 30 Min. gehen lassen.
Fingerspitzen in etwas Olivenöl tauchen und das klassische Gittermuster in beide Fladen drücken. Das Eigelbe mit 1,5 EL Olivenöl mischen und die Fladen damit bepinseln. Mit Schwarzkümmel- und Sesamsamen bestreuen. Im vorgeheizten Backofen bei 250°C für ca. 20 Min. goldbraun backen. Warm servieren.
Weitere Rezepte und Ideen finden Sie unter >Rezepte oder bei verschiedenen orientalischen >Foodblogs. Für alle, die auch mal gerne ausgehen, gibt's zudem >Restauranttips. Übrigens: Schwarzkümmelsamen finden Sie bei uns im Laden.
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