Fanafillah-Herbstbrief 2022
Liebe Leserin, lieber Leser
das ist unser Herbstbrief im September 2022. Mit guten Vorsätzen und den Daten für die nächste Einkaufsreise, Blechschönheiten und Ikatkaftanen, der neuen 30-Jahre-Fanafillah-Fotogalerie, handgestrickten Finkli und Räucherritualen fürs Seelenheil, Wunderlandwissen aus dem Internet und dem viel verlangten Rezept für unseren orientalischen Zitronenmandelkuchen vom Jubiläumsbüffet.
Wir wünschen Ihnen sorgenfreie Tage in Wärme und Gesundheit
Christina Ochsner Çanak und Necati Çanak
Herbstvorsätze
Strom und Wasser sparen. Sitznachbar:innen anlächeln. Aus Gartenkräutern Heilsalben machen. Sich an kleinen Dingen freuen. Das verpasste Picknick nachholen. Neugierig bleiben. Richtige Briefe schreiben. Zufällig aufgeschlagene Rezepte nachkochen. Unbekannten ein Kompliment machen. Pulswärmer stricken. Familie umarmen und Istanbul sehen.
Einkaufsreisedaten
Im September sind wir wieder auf Einkaufsreise. Flugtickets und Hotelzimmer sind reserviert, Konya und Istanbul warten auf uns. Wir wollen neue Produkte finden und Bewährtes ergänzen, Freund:innen und Familie besuchen und unsere Händlerkontakte vertiefen.
Vom 15. September bis und mit 4. Oktober 2022 sind wir unterwegs. Fanafillah bleibt in diesen fast drei Wochen geschlossen. Ab Mittwoch, 5. Oktober sind wir dann mir vollen Taschen und neuen Geschichten wieder für Sie da. Der grosse Transport wird wohl ein paar Wochen später eintreffen.
Erinnerungen und Bilder von vergangenen Reisen finden Sie in unseren >Fotogalerien «Einkaufsreisen».
Blechschönheiten
Am liebsten würde man sie alle mitnehmen: hübsche kleine Blechtabletts mit orientalischen Mustern, Ansichten von Istanbul oder alten «Coffee-time»-Motiven. Sie eignen sich zum Beispiel als Unterlage für Kafi und Gipfeli im Büro, Wasserglas und Uhr auf dem Nachttisch, Imbiss auf dem Balkon, Limonade und Crackers vor dem TV, Kosmetikutensilien im Bad, Lieblingskrimskrams, Schreibstifte und Büroklammern etc.
Auch die kleinen Blechdöschen sind vielseitig nutzbar: für Zahnputztabletten, Seifen, feste Shampoos und Duschpflege (am besten auf einem kleinen Stückchen >Luffa zum Trocknen), selbstgemachte Salben und Lippenpomaden, kleinteiligen Bastel-, Büro- oder Werkstattkram. Wozu die Glasuntersetzer gedacht sind, versteht sich von selbst.
Jubiläumsbildergalerie
Am 25. Juni 2022 feierten wir das 30. Jubiläum unseres Ladens. Rund neunzig Gäste waren dabei, genossen das türkische Essen und teilten ihre Erinnerungen. Und wir freuten uns über das Wetterglück, die gemütliche Atmosphäre und das ungebrochene Interesse an unserem Leben und Tun.
Im Mai 1992 haben wir Fanafillah eröffnet. In den seither vergangenen dreissig Jahren konnten wir stets auf die motivierende Unterstützung von Freund:innen und Bekannten zählen. Unsere Ideen und unser Engagement wurde belohnt durch viele inspirierende, freundliche und vergnügte Begegnungen mit unseren Kundinnen und Kunden. Vielen Dank dafür. Ohne sie wäre Fanafillah nicht, was es heute ist.
Wie die Zukunft aussieht, wissen wir nicht. Ob wir tatsächlich weitere 30 Jahre die Türen zu unserer orientalischen Welt öffnen, wie es sich unsere Gäste wünschten, wagen wir nicht zu hoffen. Aber dass wir unser ganzes Herzblut und unser Wissen in diesen Laden stecken, solange es ihn gibt – das versprechen wir.
Die Fotos von unserem Jubiläumsfest finden Sie in unserer neuen Fotogalerie >«30 Jahre Fanafillah», das Rezept für den Zitronenkuchen vom Büffet im letzten Beitrag dieses Newsletters.
Räucherrituale
Sommerhitze, Klimawandel, Wassermangel, Kriege, Energiekrise – zurzeit gibt es vieles, was uns ängstigt, uns schuldig und machtlos zurücklässt und unsere Seelenruhe durcheinander bringt. Energie sparen und die Umwelt schützen können wir mit Massnahmen, wie sie zurzeit vielerorts propagiert werden (z.B. bei >WWF Schweiz, >Utopia oder >energie-umwelt.ch).
Das eigene Seelenheil lässt sich pflegen mit kleinen Alltagsritualen wie >Kaffee trinken, >Tagebuch schreiben oder dem Verräuchern von wohlriechenden Harzen, Hölzern und Kräutern. >Räuchern reinigt und parfümiert Räume, beruhigt oder belebt, unterstützt Meditation und Konzentration, begleitet Abschiede und Neubeginn.
Auch gegen diffuse Ängste und Sorgen wird >Räucherwerk eingesetzt. So soll z.B. Myrrhe Gefühle besänftigen und Sorgen zerstreuen, Weihrauch beruhigen und von negativen Gedanken befreien oder Beifuss Gefühle der Machtlosigkeit vertreiben. Bei der syrischen Steppenraute lassen sich sogar chemische Verbindungen mit antidepressiver Wirkung nachweisen.
Sie möchten sich näher mit der jahrtausendealten Kunst des Räucherns vertraut machen? Dann kommen Sie doch vorbei und schnuppern an unseren rund 25 Sorten Räucherk. Wir zeigen Ihnen gerne, wie Sie sie verwenden und das Räuchern zu Ihrem ganz persönlichen Ritual machen können.
Unser Wissen haben wir für Sie auf unserer Website in verschiedenen Artikeln zusammengefasst: >Räucherwerk und Zubehör listet das Angebot auf, >Räuchern erläutert die Handhabung von Räucherkohle, >Räucherwerk anwenden zeigt Anwendungsmöglichkeiten und >Rauchnächte beschreibt die traditionellen Räucherrituale zwischen Weihnachten und Dreikönigstag.
Ikatkaftane
Unsere Kaftane sind so schön, dass wir uns einiges haben einfallen lassen, um einen von ihnen auf das querformatige Newsletter-Foto zu bannen. Im Schneideratelier unseres Händlerfreundes Emin werden die langen usbekischen Mäntel nach traditionellen Schnittmustern hergestellt: aus gewebten Ikat- oder handbestickten Suzani-Stoffen, gefüttert mit farbenfroh gemusterter Baumwolle. Jeder Kaftan ist ein Einzelstück, ideal für die Übergangszeit draussen oder den Winter drinnen.
Handstrickfinkli
Gestrickte Pantöffelchen gehören zum unverzichtbaren Inventar vieler türkischer Handtaschen. Warum? Weil man auf Besuch die Strassenschuhe auszieht und dann gerne was Warmes und Eigenes anzieht. Dank der «patik» sind Frauen und Mädchen bestens ausgerüstet. Und können auch gleich noch ihre Fingerfertigkeit vorweisen, falls sie die bunten Slipper selber gestrickt haben.
Für alle Handarbeitsmuffel dort und hier gibts die praktischen «patik» auch zu kaufen – für die eigenen Füsse oder für die von Freundin, Tochter, Tante, Oma oder (Schwieger-)Mutter als Geschenk. Für Fanafillah beziehen wir sie seit vielen Jahren bei unserem Freund und Aussteuerhändler Alper in Konya. Er wiederum kauft sie in immer neuen Modellen von Frauen, die sich mit dem Stricken ein Zubrot verdienen.
Sicher werden wir von der diesjährigen Herbstreise erneut einen Korb voll mit hübschen Finkli mitbringen. In unseren energiegesparten eidgenössischen Stuben und Betten sind warme Füsse wohl wichtiger denn je.
Wwwunderlandwissen
Das Internet ist ein unermessliches Wunderland für Kulturjägerinnen, Wissenssammler und Wunderfitzen.
Hier die Beute unserer Streifzüge im September.
Den Sommer verlängern
>Blumensamen ernten Von vielen Blumen lassen sich Samen sammeln und für den nächsten Sommer aufbewahren: Akelei, Stockrosen, Ringelblumen, Mohn, Nigella, Sonnenblumen, Duftwicken etc. Wie man das macht und wann man die Samen am besten wieder aussät, erfahren Sie in diesem Artikel.
Den Herbst geniessen
>Obstsortenmarkt Am traditionellen Obstmarkt im Neuen Botanischen Garten (Zürich, Seefeld) gibt es unzählige alte Sorten Äpfel und Birnen zum Probieren und Kaufen, eine Ausstellung von Wildobst mit passenden Konfitüren, Dörrobst, Baumnüsse und vieles mehr. Samstag, 22. Oktober 2022, 11-17 Uhr. Nicht verpassen!
Den Winter vorbereiten
>Pulswärmer stricken Falls die nächsten Monate tatsächlich so unangenehm kalt und ungeheizt werden, wie befürchtet, raten wir zum Stricken von >Pulswärmern. Wenig Aufwand, viel Ertrag. Die wollenen Stulpen wärmen das Blut, das am Handgelenk nah an der Oberfläche fliesst, und dadurch letztlich auch den Körper. Youtube bietet unzählige Ideen vom Anfänger:innenprojekt bis zum Meister:innenschmuckstück. Weitere Anleitungen gibts auch über >Google. Für die Wolle empfehlen wir die grandiose Auswahl unserer Seefeldnachbarin Eva Grimmer in ihrem Geschäft >Vilfil an der Kreuzstrasse 39 in 8008 Zürich.
Unterkunft entdecken
>www.socialbnb.org «Reisen muss sich ändern!», sagten sich zwei junge Studenten aus Köln und gründeten vor zwei Jahren eine Plattform für Bed-and-Breakfeast-Unterkünfte in Bildungs-, Naturschutz- oder Gleichberechtigungs-Projekten. Alexander, Nils und ihr Team glauben an einen gerechteren Tourismus, der die lokale Bevölkerung stärkt und der Region zugute kommt. Sie ermöglichen Begegnungen zwischen Reisenden und inspirierenden Menschen, die Gutes vor Ort umsetzen, und schaffen so einen Tourismus von dem alle profitieren.
Hintergrundinformationen lesen
>www.fanafillah.ch Auf unserer Website und ihren fast hundert Unterseiten erzählen wir Ihnen Wissenswertes über uns und unsere Waren, ihre Herkunft und Verwendung. Daneben gibts Rezepte, thematisch geordnete Linklisten und diverse Fotogalerien. Unseren Instagram-Account betreiben wir unter @fanafillah_zurich. Besuchen Sie uns doch mal. Wir stellen regelmässig einzelne Produkte vor und gewähren Einblick in unseren privaten Orient.
Zitronenmandelkuchen
Der orientalische Zitronenmandelkuchen vom 30-Jahre-Jubiläumsbüffet fand so grossen Anklang, dass uns diverse Gäste nach dem Rezept fragten. Es ist ein ursprünglich sizilianischer Kuchen, an dessen Zuckeranteil und Würze wir etwas herumgeschräubelt haben. Die Pistazien hatten wir frisch aus Istanbul mitgebracht und das verwendete Rosenöl war echt und von hoher Qualität. Hier also die orientalisierte Variante.
Zutaten
für eine runde 24cm-Springform, mit Backpapier ausgeschlagen
Teig
4-6 Bio-Zitronen, Abrieb und Saft
250 g weiche Butter
160 g (Rohr-)Zucker (1)
1 Päckli Vanillezucker
4 Eier, ganz
250 g gem. Mandeln
175 g feine Polenta
50 g Pistazien, (am besten frisch) gehackt
Sirup
(Saft der Zitronen von oben)
120 g Zucker (2)
2-3 Tropfen ätherisches Rosenöl (ersatzweise 1-2 EL Rosenwasser)
Zubereitung
Zitronenschale abreiben und beiseite stellen. Saft auspressen und in einer Schale mit Zucker (2) zu Sirup mischen. Weiche Butter in Rührschale mit Zitronenabrieb, Zucker (1) und Vanillezucker luftig und hell aufschlagen. Eier nach und nach unterschlagen. Mandeln, Polenta, Pistazien mischen und portionenweise unterziehen.
In Springform füllen, glätten, evtl. mit Pistazien bestreuen. Bei ca. 150-160 Grad ca. 45 Min. backen.
Das Rosenöl in den Zucker-Zitronensaft tropfen. Den Kuchen noch warm in der Springform mit diesem Sirup (und für noch mehr Frische zusätzlichem Zitronensaft) löffelweise immer wieder übergiessen. Zum Schluss nach Wunsch mit getrockneten Rosenblüten und/oder Gewürzblüten (z.B. Sonnentor) bestreuen. Afiyet olsun!
Weitere Rezepte und Ideen finden Sie in unserem Artikel >«Süsse Speisen», unter >Rezepte oder bei verschiedenen orientalischen >Foodblogs. Für alle, die auch mal gerne ausgehen, gibt's zudem >Restauranttips.
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