Fanafillah-Sommerbrief 2022
Liebe Leserin, lieber Leser
das ist unser Sommerbrief im Juni 2022. Mit guten Vorsätzen, einer neuen Einkaufsreisenfotogalerie und einer Handytäschligeschichte, Kräutertee und Scherbenärger, Wissenswertem aus dem Internet, einem Pantoffelhelden und dem Rezept für unseren rosenduftenden Lieblingsmilchreis.
Und: mit einer herzlichen Einladung für unser 30-Jahre-Fanafillah-Jubiläumsfest.
Es findet statt am Samstag, 25. Juni, von 12 bis 17 Uhr. Genaueres lesen Sie unten.
Wir freuen uns auf Ihr Kommen.
Wir wünschen Ihnen glückliche Tage in Sonnenwärme und Schattenkühle.
Christina Ochsner Çanak und Necati Çanak
Sommervorsätze
In die Sonne blinzeln. Im Regen tanzen. Gelassen sein. Mehr Wasser trinken. Mit Lieblingsmenschen picknicken. Zwischen Blumen Gedichte lesen. Glacé selber machen. Andere Länder oder die eigene Heimat neu entdecken. Gemüse und Obst auf dem Wochenmarkt kaufen. Jemanden überraschen. Sich an kleinen Dingen freuen. 30 Jahre Fanafillah feiern.
Jubiläumsfesteinladung
Wir feiern 30 Jahre Fanafillah mit einem Jubiläumsfest im Laden
und laden Sie herzlich dazu ein:
Samstag, 25. Juni 2022, 12.00 bis 17.00 Uhr
Fanafillah, Seefeldstrasse 55, 8008 Zürich
Es gibt vor Ort gebackene anatolische «gözleme» mit verschiedenen Füllungen, Salat und Getränke, Kuchen mit Tee oder Kaffee. Daneben soll Zeit sein zum Plaudern und zum Beschauen der alten und neuen Waren.
Kommen Sie vorbei. Wir freuen uns auf Sie!
Tiktoktäschli
Wir verkaufen sie schon seit vielen Jahren: kleine Täschchen mit Reissverschluss. Für Kreditkarten, Geld, Telefon oder allerlei Krimskrams. Aus feinglitzernden Stoffen mit türkischen Teppichmustern, in verschiedenen Grössen, für die Handtasche oder zum Umhängen. Seit einigen Monaten sind uns vermehrt Jugendliche aufgefallen, die im Laden nach dem Handytäschli mit Kordel fragten: Coole Hipphopper im Hoodie, die glücklich mit einem pinken Exemplar von dannen zogen. Schüchterne Girls, die sich und ihrer Kollegin ein unauffälliges Täschchen fürs Telefon eroberten. Ein Anwalt mit Büro in Ladennähe, der für seine Tochter und deren Freundinnen grad sechs Stück in allen Farben kaufte. Ganze Gruppen von Schüler:innen, die sich gegenseitig darin bestätigten, das schönste Modell gefunden zu haben (und sich mit Bargeld aushalfen, weil man bei uns nicht twinten kann).
Wir staunten. Und erfuhren des Rätsels Lösung, als wir eine Jugendliche nach dem Grund fragten. Bereitwillig zeigte sie uns ein Tiktok-Filmli, in dem eine junge Frau ein solches Täschli um den Hals trug. Unklar blieb, ob sie das zu Werbezwecken tat oder ob beim Filmen das Ding zufällig da hing. Jedenfalls schien seither unserer Jugend ein handytäschliloses Leben nicht mehr sehr erstrebenswert. Entsprechend rasch waren die Täschlis ausverkauft.
Jetzt können wir erleichtert vermelden: Wir haben in Istanbul nach einiger Suche tatsächlich wieder ein paar Dutzend der heiss begehrten Dingern besorgen können. Falls auch Sie eins brauchen: Kommen Sie bald vorbei!
Lebensfreudentee
Unser Kräuterhändlerfreund Bilal in Istanbul, der jeweils unser >Mesirpulver mischt, hat diesen Frühling ebenso exklusiv für uns einen neuen Kräutertee zusammengestellt. Das brauchte seine Zeit. Wir sassen mit Bilals Kätzchen auf den Knien in bequemen Sesseln, sammelten im Gespräch Ideen und Wünsche, bekamen Varianten zum Probieren, suchten eine aus, notierten uns die Zutaten, spielten mit dem Kätzchen, warteten auf die fertige Mischung (die ein Angestellter des Vertrauens im Keller mischte), plauderten mit Bilal, erhielten Säckli zum Verpacken des Tees in Zürich, warteten auf die Vakuumisierung des fertigen Tees zum Transportzwecken, tranken zufrieden die erkalteten Reste des Probetees, streichelten das Kätzchen und genossen die Auszeit.
Der Tee besteht aus einer Mischung von rotem Basilikum, Hibiskus (Karkade), Zimt, Kardamom, Zitronenverbene, Eukalyptus, Minze, Rose, Orange, Jasmin, Ringel- und Sonnenblume. Wir haben ihn «Lebensfreude» genannt, denn seine Zutaten sollen nicht nur unser, sondern auch Ihr Herz erfreuen. Der Tee ist kalt und heiss, mit und ohne Zitrone oder Zucker ein würzig-aromatischer, fruchtig-frischer Sommergenuss.
Reisebildergalerie
Im Mai waren wir in der Türkei unterwegs auf Einkaufstour. Seit 2019 das erste Mal wieder im Frühling. Es war eiskalt in Konya. Und furchtbar heiss in Istanbul. Geregnet hats auch und wir haben uns erkältet. Das Basarleben war anstrengend und die To-Do-Listen waren lang.
Aber wir haben es von ganzem Herzen genossen. Das Zusammensein mit Familie und Freunden, das Entdecken neuer Waren und die Momente der Zweisamkeit in unserer grossartigen Lieblingsstadt lassen uns die Beschwerlichkeiten jedes Mal rasch vergessen.
Jetzt sind wir seit drei Wochen wieder da. Mit neuen Produkten, Geschichten und Erinnerungen. Wie immer haben wir unsere Fotos aus Konya und Istanbul zu einer Fotogalerie zusammengestellt. Sie finden sie unter >Einkauf Frühling 2022.
Erinnerungen an vergangene Reisen sind in den >Fotogalerien «Einkaufsreisen» gesammelt. Neue Produkte und ein paar Souvenirs veröffentlichen wir auch auf >Instagram.
Pantoffelheld
Der Pantoffelheld unserer Herzen heisst Muammer. Zusammen mit seinem Bruder Mustafa und seinem Vater betreibt er eine kleine Pantoffel-Werkstatt mitten im Schuhmacherviertel des Industriegeländes vor den Toren Konyas. Jedes Mal, wenn wir ihn besuchen, zeigt er uns seine neuesten Kreationen und bedankt sich bei uns für unser Vertrauen in ihn und seine Handwerkskunst. Durch unsere Gespräche sei er immer wieder neu motiviert zum Tüfteln und Ausprobieren. Auch für uns ist es stets eine Freude, mit ihm zu diskutieren und Neues zu entwickeln.
Dieses Mal haben wir uns allerdings in bequeme, weiche Lederpantoffeln verliebt, die schon länger zu Muammers Angebot gehören. Er nahm uns mit in die Werkstatt und die Lagerräume über dem Verkaufsraum. Dort zeigte er uns die Herstellung und die ganze Farb- und Grössenauswahl der «patik», so dass wir in aller Ruhe eine passende Auswahl zusammenstellen konnten. Die Pantoffeln gibt es jetzt in den Grössen 36 bis 45, in Rosa, Blau, Schwarz, Grün u.a. bei Fanafillah für Fr. 45.-- zu kaufen. Wir hoffen, sie gefallen Ihnen genauso gut wie uns.
Von Muammer beziehen wir seit vielen Jahren auch andere Fussbekleidungen: die traditionellen «mest»-Lederfüsslinge sowie extra für uns hergestellte Leder«ballerinas» und «marokkanische» Babouches. Lesen Sie mehr über unseren Pantoffelhelden und seine Erzeugnisse unter >Marokkanische Lederslipper aus Anatolien.
Wwwissenswertes
Pflanzenwissen sammeln
>@unkrautundrueben Weil wir uns seit kurzem an einem Gemeinschaftsgartenprojekt in Wollishofen beteiligen (>landahoy.ch), sammeln wir jetzt Pflanzenwissen aus Büchern und Internet. Diese Instagram-Seite eines Gemüsebetriebs aus der Südsteiermark hat uns gut gefallen. Oder >@pflanzdochwas, die Seite einer WG mit Kleingarten in Münster. Oder >@bioterra_schweiz, der Auftritt des Magazins für Bio- und Naturgarten (das auch als Heft sehr zu empfehlen ist). Ein eigenes Instagram-Profil hat «unser» Garten natürlich auch >@land.in.sicht.wollishofen
>Stadtwildpflanzen Der Landschaftsarchitekt und Stadtökologe Jonas Frei nimmt uns in seinem grossartigen Buch mit auf eine Entdeckungstour zu Pflanzen, die in Städten meist unbeachtet aus Mauerritzen wachsen, sich durch Asphalt kämpfen oder an unerwarteten Orten ihre Blüten öffnen. Eine Einladung, das urbane Umfeld neu zu sehen und als Chance für Pflanzenvielfalt zu begreifen.
Türkische Kultur entdecken
>Die Geschichte des Kilims Das traditionelle Wollgewebe stammt ursprünglich von Nomadenvölkern, denen er als Schlafstätte, Kleiderschrank und Gebetsteppich diente. Die Arte-TV-Dokumentation (14 Min.) aus dem südtürkischen Taurusgebirge erzählt die Geschichte der Kelim-Herstellung, deren Geheimnisse von Generation zu Generation weitergegeben werden.
Hintergrundinformationen lesen
>www.fanafillah.ch Auf unserer Website und ihren fast hundert Unterseiten erzählen wir Ihnen Wissenswertes über uns und unsere Waren, ihre Herkunft und Verwendung. Daneben gibts Rezepte, thematisch geordnete Linklisten und diverse Fotogalerien. Unseren Instagram-Account betreiben wir unter @fanafillah_zurich. Besuchen Sie uns doch mal. Wir stellen regelmässig einzelne Produkte vor und gewähren Einblick in unseren privaten Orient.
Scherbenärger
Meterweise Bubblefolie, zentimetergenau geschnittene Styroporplatten, extra gezimmerte und mit «Glas»-Symbolen bestempelte Holzkisten sowie die Vorsicht von drei Keramikhändlern und uns genügten auch dieses Mal nicht, sämtliche Keramikschalen, -schälchen und Platten ohne Verluste von Istanbul nach Zürich transportieren zu lassen. Schon beim Auspacken knirschen die Folienpakete jeweils unheilvoll oder fühlen sich instabil an. Schon wieder was kaputt ...
So freuen wir uns jeweils umso mehr über alles, was heil geblieben ist. Und das ist in der Regel ja auch eine ganze Menge. Die farbenfrohen Stapel aus Schäleli, Schalen und Aschenbecher besänftigen unseren Ärger schnell. Und wenn die ersten Kunden die neue Auswahl bewundern und sich strahlend ein neues Frühstücksgeschirr aussuchen, sind wir sicher: Der Aufwand hat sich einmal mehr gelohnt.
Mehr zur türkischen Keramik erfahren Sie in unserem Artikel >Bezaubernde Buntheit aus Meisterhand
Lieblingsmilchreis
Milchreis ist eines unserer Lieblingsdesserts in der Istanbuler Conditorei Hafız Mustafa und gehört zu den Abendfreuden nach einem strengen Einkaufstag in den Basaren. Für den Genuss zu Hause haben wir ein klassisches Rezept der Kochbuchautorin Nevin Halıcı mit ein paar Gewürzen und Rosenöl ergänzt. Guter türkischer Milchreis muss duftig-sämig sein, nicht zu flüssig und nicht zu trocken.
Zutaten für 4-6 Personen:
• 75 g Milchreis
• 1 l Milch
• 1 Prise Salz
• 80-100 g Zucker
• 1/2 TL Reismehl + 1 EL Milch (oder Rosenwasser, falls Sie kein Rosenöl haben)
• Gewürze: Vanille, Zimt, Schale einer Zitrone, 3 Tropfen echtes ätherisches Rosenöl
Zubereitung: den Reis waschen und einweichen. Die Milch (evtl. mit einer halben Vanilleschote) aufkochen, den Reis hineingeben, umrühren und mit einer Prise Salz bestreuen. Auf kleiner Flamme und unter gelegentlichem Umrühren 30-40 Min. leise köcheln lassen (kontrollieren!). Dann portionenweise den Zucker beifügen und dazwischen kochen lassen. Das Reismehl mit 1 EL Milch oder Rosenwasser mischen und beigeben. Den Milchreis andicken lassen, Gewürze nach Belieben beigeben. In Portionenschalen füllen, mit etwas Zucker bestreuen (verhindert die «Milchhaut»), kalt servieren.
Tipp: In feuerfesten Schalen kann der Milchreis auch im Ofen oder Grill mit Oberhitze überbacken oder aber mit einem Brenner caramelisiert werden. Afiyet olsun!
Weitere Rezepte und Ideen finden Sie in unserem Artikel >«Süsse Speisen», unter >Rezepte oder bei verschiedenen orientalischen >Foodblogs. Für alle, die auch mal gerne ausgehen, gibt's zudem >Restauranttips.
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