Fanafillah-Sommerbrief 2023
Liebe Leserin, lieber Leser
das ist unser Sommerbrief im Juni 2023. Mit guten Vorsätzen und einer neuen Fotogalerie, usbekischem Porzellan und klingelndem Samt, vielseitigen Badetüchern und ledernen Pantoffeln, bunten Perlen aus dem WWWunderland und einem Rezept für einen würzigen Kräutersalat.
Wir wünschen Ihnen sonnige Tage, kühlende Winde und nährenden Regen.
Christina Ochsner Çanak und Necati Çanak
Sommervorsätze
Im Garten picknicken. Jemanden überraschen. Postkarten verschicken. Unter Linden Bücher lesen. Mit anderen und sich selber freundlich sein. Auf die lange Bank Geschobenes erledigen. Auf dem Markt einkaufen. Kreativprojekte umsetzen. Etwas Unvernünftiges tun. Bekanntes neu entdecken. Selbstgemachte Eiscrème schlecken.
Einkaufsgalerie
Man kann es sich bei den aktuellen sommerlichen Temperaturen kaum mehr vorstellen, aber während unserer Einkaufsreise im Mai war es richtig, richtig kalt, windig und regnerisch. Wir hüllten uns in alles, was wir dabei hatten. Im Istanbuler Hotel stellten wir die Heizung auf die höchste Stufe. In Konya waren wir froh, dass wir bei den abendlichen zwei Grad zu Hause bei der Familie verwöhnt wurden und nicht irgendwo ein Restaurant suchen mussten.
Begegnungen mit Freund:innen, Händlern und Verwandten wärmten das Herz und liessen uns dann Wetterfrust und Erkältungen doch vergessen. Und am Ende konnten wir zufrieden sechs grosse Transportkartons und viele schöne Erinnerungen mit nach Hause nehmen.
Neugierig auf mehr? Dann schauen Sie sich die neueste Bildergalerie >Einkauf Frühling 2023 an. Fotos von unseren Einkaufsreisen der vergangenen Jahre finden Sie in den Bildergalerien >Einkaufsreisen.
Vintageporzellan
Bei unserem Freund Emin im Grossen Basar in Istanbul finden wir nicht nur grossartige Ikatstoffe, Mäntel, Taschen und bestickte Suzanis, sondern auch altes Porzellan aus Usbekistan. Die typischen «Scherenschnitt»- und Ikatmuster gefallen uns ebenso wie unseren Kund:innen. Wir durchsuchen deshalb jeweils unzählige Stapel dieser 50- bis 60-jährigen Schüsselchen auf der Suche nach möglichst schönen und makellosen Exemplaren. Nur allzu oft sind sie angeschlagen oder haben Glasurschäden. Am Ende können wir bei jedem Einkauf ein, zwei Dutzend einpacken lassen und hoffen, dass sie die Reise nach Zürich unversehrt überstehen.
Klingeltücher
Zubehör für den orientalischen Tanz ist in Istanbuler Geschäften mittlerweile fast ebenso schwierig zu bekommen wie hier in der Schweiz. Wer nicht online bestellen will, hat keine grosse Auswahl mehr. Auch bei Fanafillah – wir sagen es mit Bedauern – ist das Angebot ziemlich mager geworden. Lange vorbei sind die Zeiten, in denen wir pro Woche fünf bis zehn der extra für uns genähten Tellerjupes plus Oberteil und Hüfttuch verkauften. Trotzdem wollen wir nach wie vor wenigstens ein Grundsortiment an Jupes, Schleiern und Accessoires bereithalten – für alle Frauen, die neu oder weiterhin Freude haben an diesem uralten Tanz.
Wichtig ist uns vor allem eine möglichst breite Auswahl an qualitativ gut verarbeiteten Münztüchern. Nachdem zwei unserer wichtigsten Händler ihr Angebot an Tanzzubehör aufgegeben hatten, haben wir jetzt eine valable Alternative gefunden, die unseren Ansprüchen genügt. Die bunten Hüfttücher aus Samt oder Chiffon werden von kunstfertigen Türkinnen mit immer wieder anderen Rändern umhäkelt oder mit breiten Zickzack-Mustern verziert. Die silbrigen oder goldigen Münzen unterstützen mit ihrem Klingeln jede Bewegung – bei Anfängerinnen ebenso wie bei Fortgeschrittenen.
Sie sind auf der Suche nach einer Tanzlehrerin? In unserem Artikel >Tanzlehrerin finden zeigen wir Ihnen auf, wie Sie dabei vorgehen können. Oder Sie melden sich ganz einfach bei unserer Freundin >Irene von Salis, die seit über 30 Jahren in Zürich unterrichtet, und deren Unterricht wir Ihnen von Herzen empfehlen.
Badepeștemal
Einmal mehr haben wir in Istanbul nach neuen Hamamtüchern gesucht und einige neue Modelle gefunden: aus feinem, doppellagigem Musselin, mit Waffel- oder mit Schachbrettmuster. Dazu konnten wir unsere Vorräte mit fehlenden Farben ergänzen. Unsere Regale sind also wieder gefüllt mit diesen praktischen, vielseitigen Baumwolltüchern, die als Badetuch am Strand oder zu Hause ebenso dienlich sind wie als Tisch- oder Halstuch, als Zudecke für Kinder, als Schattenspender, als Picknickdecke oder als Vorhang.
Am liebsten kaufen wir unsere Peștemal bei Selo in einem «Hinterhof» des Gedeckten Basars. In seinem gut sortierten Geschäft liegen die Tücherstapel ordentlich auf den Regalen. Der helle Marmorboden ist so sauber, dass man sich sein Essen darauf servieren lassen könnte. Und die Tücher, die wir aussuchen, werden von ihm einzeln gebügelt, nach unseren Wünschen gefaltet und in passende Hüllen verpackt. Dass er auch zu Hause seine Frau im Haushalt unterstützt, gefällt uns zusätzlich.
Mehr über Peștemal, ihre Verwendung und Tradition erfahren Sie in unserem Artikel >«Vielseitige Baumwolltücher mit langer Tradition».
Wwwunderlandperlen
Das Internet ist ein unermessliches Wunderland für Kulturjägerinnen und Wissenssammler. Hier die bunte Beute unserer Streifzüge für einen wunderbaren Sommer.
Sommerleben
>Türkischer Nostalgiepop Die beschwingten Lieder aus den 70er-Jahren erinnern Generationen von Türk:innen an sommerliche Bosporus-Schifftouren, gemütliche Fahrten über Land, bunte Badeferien an überfüllten Stränden oder familiäre Picknicks an romantischen Plätzen. Lassen auch Sie sich entführen!
>Furoshiki In Japan werden kunstvolle >Taschen und >Verpackungen für Dinge aller Art aus traditionellen Tüchern geknüpft. Auch in Anatolien wird vieles in Textilien gehüllt und als «bohça»-Bündel transportiert, verschenkt oder gelagert. Wir haben daraus gelernt, es immer dann mit einem Stück Stoff zu versuchen, wenn wir grad für Einkäufe, Wassermelonen oder Picknickdecken kein passendes Behältnis finden.
>Joghurtglacé Leichte, erfrischende Eiscrème aus Joghurt zu machen, ist ganz einfach – auch ohne Maschine. Die verlinkte Seite gibt Tipps. Wir machen es so: 500 g griechisches Joghurt in einem Tiefkühlbehälter mit 140 g Puderzucker vermischen. Saft und Schale einer halben Zitrone und nach Belieben fein geschnittene Minze, Verveine und oder Basilikum beigeben. Zuletzt 150 ml steif geschlagenen Rahm darunterziehen. Zugedeckt ca. 4 Stunden gefrieren lassen, dabei jede Stunde durchrühren. Mit Beeren o. ä. servieren.
Naturwissen
>Boden retten Wenn Ihnen das schöne Sommerwetter nicht nur Freude macht, sondern auch die Besorgnis verstärkt, dass es mit unserer Natur nicht zum Besten steht: Lesen Sie diesen Artikel! Er nährt die Hoffnung, dass sich mit der richtigen Methode auch ausgelaugte Steppen in grüne, biodiverse Paradiese verwandeln lassen.
>Permaterra Der Permakulturgärtner Lucas Meyer erzählte kürzlich in unserem Gemeinschaftsgarten, wie man Ökosysteme und Kreisläufe in der Natur beobachtet und nachahmt. Wenn auch Sie in Garten, Balkon oder Hochbeet Veränderungen Richtung Biodiversität, Nachhaltigkeit und anderen Permakultur-Prinzipien anstreben, fragen Sie ihn. Seine Ernsthaftigkeit und Begeisterungsfähigkeit haben uns beeindruckt.
Hintergrundinformationen
>www.fanafillah.ch Auf unserer Website und ihren fast hundert Unterseiten erzählen wir Ihnen Wissenswertes über uns und unsere Waren, ihre Herkunft und Verwendung. Daneben gibts Rezepte, thematisch geordnete Linklisten und diverse Fotogalerien. Unseren Instagram-Account betreiben wir unter @fanafillah_zurich. Besuchen Sie uns doch mal. Wir stellen regelmässig einzelne Produkte vor und gewähren Einblick in unseren privaten Orient.
Babouchespantoffeln
Exklusiv für Fanafillah werden diese weichen Babouches hergestellt. Sie entstehen in der kleinen Werkstatt unserer Pantoffelmacher Muammer und Mustafa, mitten im Schuhmacherviertel des Industriegeländes vor den Toren Konyas. Am ersten Tag unserer Einkaufsreisen fahren wir jeweils dahin, um die verschiedenfarbigen Glatt- und Wildleder auszusuchen und die Anzahl der Pantoffeln pro Schuhnummer zu bestimmen. Und, natürlich, um mit den beiden Brüdern und ihrem Vater Tee zu trinken und zu fachsimpeln.
Dann werden die Leder mit Schablonen gestanzt, zu Babouches zusammengesetzt, mit Lederfutter versehen, über eigens hergestellte Leisten gezogen, mit Ledersohlen bestückt und mit Sorgfalt fertig genäht. Zwei Wochen später können wir dann in Istanbul die fertigen Lederpantoffeln für den Transport in Empfang nehmen.
Wie es überhaupt dazu kam, dass «marokkanische» Lederslipper in Anatolien produziert werden, lesen Sie im Artikel >Babouches. Wir verkaufen das Paar für Fr. 80.– in den Grössen 38, 40, 42, 44 und 46. Die Babouches eignen sich sowohl als elegante Pantoffeln wie auch als bequeme Schuhe für draussen an trockenen, warmen Tagen.
Sommerkräutersalat
Dieser Kräutersalat mit Granatapfelmelasse wurde uns bei unserer Einkaufsreise im Frühling als «Gruss aus der Küche» im Restaurant >«Lokmahane» in Konya serviert. Wir waren begeistert: aromatisch-süss, würzig-frisch und appetitlich-grün präsentierte sich die Vorspeise und passte ausgezeichnet zum ofenwarmen Fladenbrot, das wir dazu erhielten. Fein ist der Salat auch zu Käseplatten, als Ergänzung von Sommerbüffets, zu Grilladen aller Art und vielem mehr. Ausprobieren!
Zutaten
• milde Minze, z.B. marokkanische
• Basilikum
• breitblättrige Petersilie
• Dill
• Zahter (wilder Thymian) oder Thymian
• Salz, Pfeffer, etwas Kreuzkümmel
• Granatapfelmelasse (nar eksisi)
• Zitronensaft
• etwas Oliven- oder Rapsöl
• nach Belieben Granatapfelkerne oder Cranberries und geröstete Mandeln
Zubereitung
Alle Kräuter sorgfältig klein schneiden, harte Teile entfernen. Alles mischen und abschmecken. Die Sauce sollte die Kräuter gut befeuchten und auf dem Grund der Salatschale ein wenig Flüssigkeit absetzen (die übrigens auch ganz wunderbar schmeckt). Afiyet olsun!
Weitere Rezepte und Ideen finden Sie unter >Rezepte oder in verschiedenen orientalischen >Foodblogs. Für alle, die auch mal gerne ausgehen, gibt's zudem >Restauranttips.
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