Fanafillah-Winterbrief 2020
Liebe Leserin, lieber Leser
das ist unser Winterbrief im Dezember 2020. Mit tröstlichen Worten und einer neuen Fotogalerie, guten Vorsätzen, Coronamassnahmen und einem 470-jährigen Heilkräuterpulver, einem interreligiösen Gebäckmodel und kleinen Coronafreuden, leuchtenden Samtkissen, Kastanien aus dem Ofen und Sammelgut aus dem WWWunderland.
Aufregende, schwierige und chancenreiche Monate liegen hinter uns. Wir hoffen, dass auch Sie dieses coronazerzauste Jahr unbeschadet überstanden haben. Danke für Ihre Treue, Ihre Unterstützung und Ihr Interesse an unseren Produkten und an unserer Arbeit. Ohne Sie wären wir nicht, wer wir sind.
Wir wünschen Ihnen zu den Festtagen und fürs kommende Jahr
Zeit für Schönes, Kraft für Schwieriges und Mut für Neues.
ganz herzlich
Christina Ochsner Çanak und Necati Çanak
Es kommt der Tag
Bir gün gelir
Açmaz dediğin çiçekler açar.
Gitmez dediğin dertler gider.
Bitmez dediğin zaman biter.
Hayat öyle bir sır ki,
önce șükür, sonra sabır,
sonra da inanmak gerek.
Es kommt der Tag,
da öffnen sich Blumen, von denen du gesagt hast, dass sie sich nie öffnen,
da vergehen die Sorgen, von denen du gesagt hast, dass sie nie vergehen,
da endet die Zeit, von der du gesagt hast, dass sie nie enden wird.
Das Leben ist ein Geheimnis, es erfordert
Dankbarkeit, Geduld und Glauben.
Mevlâna Celaleddin-i Rûmi (1207-1273)
Wintervorsätze
Gute Vorsätze kann man immer fassen, nicht nur zum Jahresbeginn. Alte Gewohnheiten aufzubrechen, macht den eigenen kleinen Alltag meist etwas angenehmer und die grosse Welt vielleicht ein kleines bisschen besser. Hier unsere Vorschläge für den Winter:
Im Schnee tanzen. Sich an Kleinigkeiten freuen. Hände waschen. Aufgeschobenes endlich erledigen. Sich einen kleinen, bescheidenen Wunsch erfüllen. Den Nachbarn ein paar Guetzli und eine nette Karte auf die Schwelle legen. Schulden begleichen. Aufeinander achtgeben. Gesund bleiben. Die Hoffnung nicht verlieren.
Coronamassnahmen
Die Schweiz kann Corona je länger je weniger. Der Bundesrat hat deshalb am Freitag, 18. Dezember 2020, erneut schärfere Massnahmen beschlossen, die hoffentlich in der ausweglos scheinenden Situation rasche Wirkung zeigen.
Wir dürfen unseren kleinen Laden vorläufig offen halten. Es gilt weiterhin:
• Maskenpflicht im Laden für alle
• höchstens 2-3 Kunden gleichzeitig im Laden
• 1,5-2 Meter Sicherheitsabstand zu anderen Personen
• Wir stellen Ihnen bei Bedarf ein Lavabo mit Seife oder Desinfektionsmittel zur Verfügung.
Die aktuellen Öffnungszeiten und allfällige Änderungen der Massnahmen zeigen wir Ihnen jeweils unter >Spezielle Öffnungszeiten an. Trotz Corona können Sie nach wie vor nur in bar bezahlen. Wir führen keinen Versandservice.
Eine zusätzliche Einkaufsgelegenheit bieten wir am Montag, 21. Dezember, 13.00-18.00 Uhr. Wir hoffen, dass Sie dadurch einen Besuch bei uns besser planen und auf ruhigere Zeiten legen können.
Danke für Ihr Verständnis und tragen Sie sich Sorge!
Einkaufsreisenfotogalerie
Die Reise im Herbst 2020 war für uns wirklich, wirklich wichtig. Im Corona-Frühling hatten wir nicht reisen können, unsere Ladenregale waren so leer wie nie und wir vermissten Familie und Freunde nach einem unruhigen Jahr schmerzlich. So zogen wir los mit einer grossen Geschenketasche, langen Einkaufslisten, vielen Masken und einer gehörigen Portion Respekt vor all den virusbedingten Schwierigkeiten, die uns vielleicht erwarteten.
Bilder und Erinnerungen aus zweieinhalb ungewöhnlichen Wochen finden Sie in unserer neuen >Fotogalerie: Einkauf Herbst 2020. Ebenso hatten wir Fotos und Videos auf unserem Instagram-Account gepostet. Sie finden ihn unter >www.instagram.com/fanafillah_zurich bzw. @fanafillah_zurich.
Mesirpulverheilkräuterhonig
Im frühen 16. Jahrhundert wurde eine osmanische Sultanin schwer krank. Ein heilkundiger Imam machte sie mit einer Mischung aus 41 Kräutern, Samen und Honig wieder gesund. Sie verfügte, dass diese Mischung jedes Jahr auch an ihr Volk verteilt wird. Seit über 470 Jahren werden deshalb jeden Frühling vom Dach einer Moschee in Manisa Päckchen mit der wundersamen Paste geworfen. Wer eines auffängt, soll ein ganzes Jahr lang nicht krank werden und einen Wunsch erfüllt bekommen.
Sie müssen weder in die Türkei reisen noch den Frühling abwarten: Exklusiv für Fanafillah mischt unser Freund Bilal, ein Istanbuler Gewürzhändler, die 41 Heilkräuter nach dem alten Rezept. Wir füllen das Pulver in 30-Gramm-Säckchen zu Fr. 7.--. Sie können damit 500 Gramm flüssigen Honig zu einer herbwürzigen Paste mischen, die Leber und Galle anregen, den Magen wärmen und das Immunsystem stärken soll.
Übrigens: ein Päckchen Mesir-Pulver, ein passender Honig und die Geschichte dazu sind ein feines Weihnachts- oder Neujahrsgeschenk für liebe Menschen, denen man Gesundheit und Wohlergehen wünscht. Bleiben auch Sie gesund!
Die ganze Geschichte lesen Sie in unserem Artikel >Mesir Macunu: Die geheimnisvolle Heilkräuterpaste
Mustergebäckholzmodel
Maamoul sind im ganzen Nahen Osten und bei Angehörigen aller Religionen bekannt. Vor allem an Fest- und Feiertagen wird das schöne Gebäck gerne gegessen, auch zu Weihnachten. Das interreligiöse Guetzli besteht aus einem griesshaltigen Teig als Aussenhülle und verschiedenen Füllungen aus Datteln, Walnüssen oder Pistazien. Nach dem Füllen werden die Teigballen in eine handgeschnitzte hölzerne Form gedrückt, die hübsche ringförmige, blüten- oder rillenartige Muster hinterlässt.
Sind Sie neugierig geworden? Im Artikel >Maamoul-Gebäck finden Sie Hintergrundinformationen, ein Rezept und Tipps zur Herstellung (es schmeckt übrigens auch ohne Festtage gut). Im Fanafillah-Regal liegen Holzmodel aus dem türkischen Gaziantep für Fr. 18.-- (vgl. Foto) und Plastikförmchen aus Syrien für Fr. 4.--. Wir wünschen viel Erfolg beim Backen und frohe Festtage aller Art!
Coronaalltagsfreuden
Sind Sie auch müde und erschöpft vom ganzen Corona-Trubel und sehnen sich nach Normalität und Frieden? Hier ein paar Ideen für kleine Freuden im schwierigen Alltag:
• Leisten Sie sich fein duftendes Desinfektionsmittel und eine besonders schöne, zertifizierte Stoffmaske.
• Kochen Sie sich eine heisse Suppe, einen >türkischen Kaffee, ein Porridge, einen Griessbrei oder sonst einen >Lieblings-Soulfood und geniessen Sie ihn an einem friedlichen Ort im Kerzenschein.
• Überraschen Sie eine alte Freundin mit einem Telefon- oder Zoomgespräch.
• Spielen Sie mal wieder Memory oder ein Brettspiel mit ein, zwei Lieblingsmenschen. Oder legen Sie ein Puzzle.
• Erlauben Sie sich zu weinen.
• Tanzen Sie! Wild und frei, allein oder mit Anleitung. Zum Beispiel per Zoom mit Irene von Salis zu wunderschöner Worldmusic >www.danseorientale.ch
• Werden Sie kreativ. Mit den eigenen Händen etwas zu schaffen, macht zufrieden.
• Seien Sie Tourist im eigenen Wohnquartier. Spazieren Sie durch Nebengassen, heben Sie den Kopf, bewundern Sie Details.
• Verräuchern Sie Myrrhe. Sie reinigt und desinfiziert, beruhigt und erdet. Oder probieren Sie sich durch unser Angebot an >Räucherstoffen und finden Sie neue Lieblingsdüfte.
• Schwelgen Sie in Erinnerungen: Lassen Sie Fotos der letzten Ferien vergrössern oder stellen Sie ein Fotoalbum zusammen.
• Singen Sie laut zu Ihrer Lieblingsmusik.
• Seien Sie freundlich zu den wenigen Menschen, denen Sie im Alltag begegnen: zur Kassiererin im Supermarkt, zum Paketpöstler an der Haustüre, zur Nachbarin in der Waschküche. Lächeln macht beide Seiten zufrieden.
• Lassen Sie Maiskörner poppen und geniessen Sie grosses Kino auf dem Sofa.
• Entwickeln Sie neue Rituale: Notieren Sie jeden Morgen, worauf Sie sich freuen. Oder schreiben Sie am Abend auf, welchen Moment des Tages Sie nicht vergessen wollen.
Ikatseidensamtkissen
Jetzt, wo wir mehr zu Hause bleiben sollten, sehen wir auch mehr, was unserem Zuhause noch fehlt. Zum Beispiel neue Kissen auf Stühle und Sofa. Die Kissenhüllen aus usbekischem Seidensamt erfreuen mit leuchtenden Farbkombinationen und überzeugen mit wunderbar weicher Oberfläche, über die man immer wieder gerne drüberstreichelt. Wir haben sie bei unserem Freund Emin in Istanbul einzeln ausgesucht und verkaufen sie in verschiedenen Massen ab Fr. 50.--.
Schneeabendvergnügen
In den kalten anatolischen Wintern gibt es nichts Schöneres als einen >«kuzine soba»-Ofen (von frz. cuisine). Er ist der eigentliche Lebensmittelpunkt. Er wird in der Regel mit Holz beheizt, gibt nicht nur warm, sondern ersetzt eine ganze Küche. Man kocht sich eine Suppe, Tee oder Milch darauf, bäckt Brotfladen, Börek oder Baklava darin, röstet in der Hitze Weizen, Mais, Kichererbsen oder Kastanien.
Dann stellt man alles auf einen niederen Tabletttisch, setzt sich drumherum, erfreut sich an der Wärme und an der Gesellschaft. Einer erzählt eine Geschichte, ein zweiter spielt Saz oder Oud, Kinder spielen, Frauen singen. Die Dunkelheit und die Kälte draussen kann so niemandem etwas anhaben. Und alle wissen: es kommen wieder hellere Tage.
Auch ohne «kuzine» lässt sich ein bisschen von dieser Gemütlichkeit in unsere Winterzeit holen: Rösten Sie Marroni im eigenen Ofen und servieren Sie sie mit allerlei Beilagen. Marroni sind nicht nur sehr schmackhaft, sondern unglaublich gesund. Sie haben eine Menge Vitamine (A, C, B1, B2) und Mineralstoffe (Folsäure, Kalium, Calcium, Magnesium), machen satt und zufrieden, stärken das Immunsystem, sind fettarm, proteinreich, gut gegen hohen Blutdruck und für die Nerven. Vielleicht lesen Sie Ihren Lieblingsmenschen nach dem Essen noch ein Märchen vor aus 1001 anatolischen Nächten?
Heisse Marroni aus dem Ofen
Zutaten
• 150-250 g Marroni pro Person
• Backblech
• kleines, scharfes Messer
Zubereitung
Die Marroni oben und unten gut festhalten und dem «Äquator» entlang einschneiden (so machens die türkischen Profi-Marronibrater). Dabei die matte Stelle auslassen. Dann für mehrere Stunden im Wasser einweichen. Anschliessend die Marroni noch nass auf dem Blech verteilen und bei ca. 200-240 Grad Rundumhitze ca. 35-45 Minuten backen, bis sie wie Muscheln aufklappen und weich sind.
Servieren mit
• verschiedenen Käsesorten
• schwarze Oliven
• Apfel- oder Quittenmus
• frischen oder getrockneten Früchten
• Kompott aus Trockenfrüchten
• Joghurt, Quark oder Schlagrahm
• Honig, Marmelade oder Latwerge
Übrigens: Über ihr Leben im kleinen Dorf Sütçüler (Bogazköy) berichtet unsere liebe Freundin Raziye Balcı regelmässig auf ihrem Instagram Account @balciraziye. Reinschauen lohnt sich, auch wenn Sie kein Türkisch verstehen. Selbstverständlich hat auch sie eine «kuzine», die immer mal wieder auf ihren Fotos auftaucht.
Winterwwwunderland
Internet und Instagram halten unzählige Schätze bereit für Kulturjägerinnen und Wissenssammler. Hier teilen wir unsere Fundstücke für die Winterweihnachtszeit mit Ihnen:
>www.stern-basteln.de Geheimnisvolle Fenstersterne, mit etwas Sorgfalt und Geduld gefaltet aus Transparentpapier. Im Gegenlicht zeigt sich der Zauber der Geometrie.
@geosteinmetz Der National-Geographic-Fotograf George Steinmetz erinnert mit grossartigen Luftaufnahmen an die Schönheit der Erde, den auch in Coronazeiten nicht zu vergessenden Klimawandel und die Probleme der Welternährung @feedtheplanet.
>www.smarticular.net Auf einer bunten Website und in Instagram-Posts @smarticular.net bietet der Berliner Verlag Tipps und Tricks für ein einfaches, nachhaltiges Leben: von genähten Geschenkverpackungen und selbst gemachten Meisenknödeln über Hausmittel gegen Viren bis zu Kinderpunsch und natürlichem Christbaumschmuck.
>Kanun Resitalı 3 Unser Lieblings-Kanunspieler, Aytaç Dogan, hat ein neues Live-Album mit Liedern der Sängerin und Komponistin Sezen Aksu veröffentlicht. Tröstlich-beruhigende Hintergrundmusik für melancholische Wintertage.
>snowdays.me Irgendwo schneit es immer. Seit Jahren. Scherenschnitt-Schneeflocken zum Selberzeichnen, Teilen, Kommentieren und Wiederfinden unter 14 Millionen im Netz. Neugierig auf unseren Schnee von vorgestern? Find a flake mit «Christina Ochsner, Zurich, Switzerland».
>El cant dels ocells Ein altes katalanisches Weihnachtslied, in dem Vögel aller Art die Geburt Christi feiern (>mehr dazu). Die französische Cellistin Emanuelle Bertrand spielt das von Pablo Casals arrangierte Stück mit berührender Hingabe.
>Have yourself a merry little Christmas Michael Bublé singt den amerikanischen Weihnachtsklassiker von 1944 so schlicht und innig, dass einem ganz warm ums Herz wird. Selten hat der Text (vgl. «mehr ansehen» unter dem Video) so gepasst wie dieses Jahr. Und selten wollten wir ihm so gerne glauben: «Have yourself a merry little Christmas. Let your heart be light, from now on our troubles will be out of sight.» (>Originalversion mit Judy Garland aus dem Film «Meet me in St. Louis»)
>The Christmas Song Die grosse Jazzkönigin Ella Fitzgerald (1917-1996) wünscht a swinging Christmas. Wir schliessen uns gerne an: «Although its been said many times, many ways – Merry Christmas! Merry Christmas! Merry Christmas to... You!»
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