Einkaufsreise Herbst 2018

Necati mit seiner Nichte Esra im Hochzeitskleid

Viel Ferien hatten wir uns für unsere Herbstreise 2018 nicht erwartet. Zu gedrängt war das Programm und zu wichtig ein Anlass neben unserem Einkaufsplan: die Hochzeit unserer Nichte Esra in Konya. Umso mehr genossen wir das unerwartet warme Wetter in Anatolien und ein paar erstaunlich ruhige Tage bei Bruder und Schwägerin.

 

In Istanbul hatten wir nur zwei Tage, um die ersten Programmpunkte abzuhaken: >Pestemal-Hamamtücher aussuchen, Mosaiklampen bestellen und passende Gläser wählen, 240 Fächer als Gastgeschenk für die Hennanacht kaufen und im ägyptischen Basar den Kräuterhändler Bilal finden. Ja, unser Freund ist tatsächlich zurück im Basar - nachdem wir ihm zwei Mal in einen weit entfernten Vorort von Istanbul nachgereist sind. In seinem neuen Laden verkauft er iranischen Safran, Lokum, Gewürze und Trockenfrüchte aller Art sowie Parfümöle. Er versprach, bis zu unserer Rückkehr aus Konya das für uns so wichtige >Mesirpulver aus 41 Heilkräutern zu mischen. Beruhigt flogen wir nach Anatolien.

Unsere Tage in Konya waren geprägt von den vierteiligen Hochzeitsfeierlichkeiten unserer Nichte Esra: Standesamt am Dienstagmorgen, Essen mit den engsten Verwandten am Dienstagabend, Hennanacht mit rund 200 Frauen am Freitag und Hochzeitsessen für gut 500 geladene Gäste am Sonntagnachmittag. Es war laut und vergnügt, sentimental und besinnlich, bunt und lebendig. Daneben gabs aber auch erstaunlich ruhige Momente, in denen wir uns im kleinen Kreis über Freundschaft, Ehe und den «Ernst des Lebens» unterhalten konnten. Wir wünschen dem Brautpaar eine glückliche Zukunft!

Zwischen all den Festivitäten hatten wir natürlich auch in Konya diverse Einkäufe zu erledigen: >Miswak-Hölzer, Kräutersträusse und >Räucherwerk, orientalische Parfüms, Gebetsketten, >Henna und handgeschnitzte >Holzlöffel verschwanden in unseren Taschen. Überrascht und beglückt waren wir vom traumhaft warmen Wetter, Begegnungen mit alten Freunden und einigen Ausflügen mit der Familie. Ein geheimnisvoller syrischer Masseur befreite uns von Monate alten Schulterschmerzen.

Zurück in Istanbul hatten wir nur noch knapp fünf Tage zum Einkaufen unzähliger Waren gemäss unserer Listen: syrische Intarsienschachteln, verzierte Teegläser, ziselierte Kupfertablette und Kaffeekännchen, Holzformen für >Maamoul, Verpackungsmaterial, Haarspangen, Gewürze, Lokum, Kaffee, Korianderzückerli etc. Bilal überreichte uns wie versprochen zwei Kilo unseres exklusiven Mesirpulvers. Wir packten Transportkartons, organisierten den Versand, stellten Rechnungen zusammen für Zoll und Mehrwertsteuer und hatten es strub bis zum Ladenschluss am Samstag.

Und dann wars Sonntag und wir hatten frei und Istanbul wartete auf einen heftigen Wirbelsturm vom Mittelmeer her. Trotzdem wagten wir uns hinaus, wanderten durch die windige Stadt nach Ortaköy. Dort genossen wir eine der berühmten >Kumpir-Ofenkartoffeln, viel Tee und den Blick auf den Bosporus. Es war wie immer eine erfüllte Zeit mit wunderbaren Menschen in einem grossartigen Land. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen!