Unsere Kunden

Christina mit Kundin im Laden

Von Einkäufen, Begegnungen und Freundschaften

Ohne unsere Kundinnen und Kunden wäre Fanafillah nicht, was es heute ist. Für sie kaufen wir unsere Waren, für sie stehen wir im Laden. Und dank ihrer Reaktionen und Feedbacks wissen wir, ob wir auf dem richtigen Weg sind.

 

Zu Fanafillah kommen vorwiegend Schweizerinnen und Schweizer, die Freude haben an schönen Dingen oder praktischen Alltagsgegenständen und offen sind für fremde Kulturen. Daneben zählen wir zugezogene Deutsche, Amerikaner und andere zu unserer Kundschaft sowie ab und zu Touristen, die aus Neugierde hereinschauen. Seit ein paar Jahren fallen uns auch vermehrt türkische Secondos auf, die etwas über die Heimatkultur ihrer Eltern erfahren möchten.

Die meisten unserer Kundinnen und Kunden sind herzlich, nett, unkompliziert, interessiert an unseren Produkten, angetan vom Laden, rasch entschlossen oder zugänglich für hilfreiche Tipps. Viele kommen regelmässig, um Seifen-, Räucherwerk- oder Kaffeevorräte zu ergänzen, ein Geschenk zu kaufen oder sich selber eine Freude zu machen.

Wir erinnern uns an viele schöne und auch an einige merkwürdige Begegnungen in unserem Laden. Wir freuen uns an Freundschaften, die durch Fanafillah entstanden sind. Und wir bedanken uns bei allen für ihre Treue und Unterstützung-

Nette Begegnungen
Teller mit arabischer Kalligraphie im Schaufenster

Immer wieder erfreuen uns herzige Erlebnisse mit Jung und Alt. Hier ein paar Beispiele von vielen.

Eine Nachbarin aus dem Seefeld, die täglich am Laden vorbei zur Arbeit geht, bat uns kürzlich, doch den Teller mit der Kalligraphie von «Allah» und «Mohammed» wieder ins Schaufenster zu stellen. (Beim letzten Umdekorieren hatten wir ihn ausgetauscht.) Die arabischen Schriftzeichen erinnerten sie an ihre Heimat und gäben ihr jeden Morgen Kraft und Freude für den Tag.

Eine ältere Frau sucht ein bestimmtes Produkt, das wir nicht führen. Wir erklären ihr, wo sie es vielleicht bekommen kann. Sie lächelt und sagt: «Ich möchte es aber lieber bei Ihnen kaufen. Ihr Laden gefällt mir so.»

Der Student, der uns vor kurzem entdeckt hat, bringt zwei Kollegen mit und zeigt ihnen alles. Die drei stellen sich mitten in den Laden, atmen mehrmals tief ein und aus, lächeln beglückt, winken und huschen wieder hinaus.

Eine Kundin, die bei uns Holzmodel für >Maamoul-Gebäck gekauft hat, kommt mit ein paar Eigenkreationen vorbei, damit wir versuchen können.

Eine Nonne aus dem Bündnerland ist ganz fasziniert von den türkischen Gebetsketten und den verschieden Materialien der jeweils 99 Perlen. Eine aus bunt gemischten Halbedelsteinen hat es ihr besonders angetan. Damit mache das Beten sicher Freude. Nach dem Bezahlen steckt sie die islamische «tesbih» zu ihrem katholischen Rosenkranz in die Gewandtasche.

Ein junges Mädchen kommt strahlend zur Kasse und streckt uns die Hand zum Gruss hin: «Aber Sie müssen mich kennen, ich bin eine Ihrer ältesten Kundinnen!» Es stellt sich heraus, dass sie vor über fünfzehn Jahren oft mit ihrer Mutter vorbei gekommen ist und ihr Lieblingsspielzeug ein Fanafillah-Mausi aus Stoff war.

Ein Ehepaar betrachtet verzückt all die bunten Lämpchen, Teppiche und Textilien und fragt uns dann, ob es auch möglich wäre, einmal im Laden zu übernachten.

Eine Mutter besucht uns mit ihrem fünfjährigen Mädchen, um ihm den Laden zu zeigen und sich zu bedanken: «Sie haben mir damals ein blaues Glasamulett für den Kinderwagen geschenkt, um mein Baby zu schützen. Das werde ich nie vergessen.»

Gewachsene Freundschaften
Necati mit seinem Freund Patrick

Ein paar unserer besonders netten Kunden wurden im Laufe der Zeit gute Kollegen und enge Freundinnen. Liebe Jindra, Gertrud, Sonnhild, Cécile, Tülin, Wanda und Nazlı, lieber Patrick, Onye und Lorenz - ohne Fanafillah hätten wir einander vielleicht nicht kennengelernt. Diesen Laden zu eröffnen und zu betreiben, hat sich nur schon dafür gelohnt. Danke für Eure Freundschaft.

>Freunde im Netz

Weite Wege
Zugpassagiere im Hauptbahnhof Zürich

Manche unserer Kundinnen und Kunden nehmen weite Wege auf sich, um Fanafillah zu besuchen und sich ein bestimmtes Produkt zu kaufen.

Aus Poschiavo kommt immer mal wieder eine Seifensiederin, der wir für ihre Seifenproduktion Lorbeeröl aus Istanbul mitbringen. Als ganz grosse Ausnahme und weil sie uns schon beim ersten Besuch ans Herz gewachsen ist. Dass ihr auch unsere anderen Sachen und Sächelchen gefallen, freut uns natürlich zusätzlich.

In St. Gallen entdeckte uns eine junge Türkin auf dem Internet. Auf der Reise zu ihrer Schwester nach Basel machte sie Halt in Zürich, um ihr bei uns ein Geschenk für die neue Wohnung zu kaufen.

Aus dem Thurgau reiste kürzlich ein Religionslehrer an, der im Namen seiner Frau für eine «Orient-Woche» an deren Schule Dekorationsmaterial brauchte.

Aus Lausanne kommt seit vielen Jahren regelmässig eine liebe Kundin, die ihre Besuche in ihrer Heimatstadt Zürich immer mit einem Abstecher ins Seefeld verbindet und bei uns Gewürze, Seifen und liebenswerten Kleinkram zum Mitbringen kauft.

Aus Italien besuchte uns während vieler Jahre Immer um die Weihnachtszeit ein Paar, das >Kostüme für den orientalischen Tanz aussuchte.

Eine Familie aus Frankfurt machte extra in Zürich Station, um bei uns ein paar Säckchen >Mesir-Pulver zu erwerben, das sie auf unserer Internetsite gefunden hatten.

Aus St. Gallen kamen zwei junge Mütter mit ihren Kindern, die sich für das >Zahnputzholz «Miswak» interessierten, es aber nicht einfach unbesehen im Internet kaufen wollten. Sie nutzten ihren Ausflug nach Zürich für einen Abstecher zu uns ins Seefeld.

Aus Chur reisten ein paar backbegeisterte Freundinnen an. Sie waren auf der Suche nach dem hölzernen Model, mit dem sich >Maamoul-Gebäck formen lässt, und nahmen gleich auch ein paar Tipps zur Herstellung mit nach Hause.

Aus Bern kam regelmässig eine Gruppe orientalischer Tanzlehrerinnen mit Rollkoffern, die ihre Workshops in Zürich mit einem Besuch bei Fanafillah verbanden. Sie ergänzten ihre Trainings- oder Auftrittskleidung mit Münzgürteln, >Tellerjupes und Schleiern oder brachten ihren Schülerinnen etwas Gewünschtes mit.

Merkwürdige Besucher
Hand mit zwei Haarspangen

Und dann gibt es ab und zu Kundinnen und Kunden, die uns kopfschüttelnd zurücklassen.

Zum Beispiel der ältere Herr, der nach kurzem Gruss ein Pendel aus der Hosentasche zog, pendelnd durch den Laden wanderte und jedes Produkt zum Kassentisch trug, neben dem das Pendel ausgeschlagen hatte: einen turkmenischen Schmuckanhänger, Weihrauch, einen Holzlöffel, eine Haarspange. Das Pendel wisse halt genau, was er brauche, sagte er strahlend. Leider schlug das Pendel bei teureren Produkten nicht aus...

Ebenso wunderten wir uns über die Kundin, die eine halbe Stunde lang orientalische Tanzkostüme probierte und dabei ständig ihren etwa dreijährigen Sohn fragte, ob sie eher das blaue oder das rote, das lange oder das kürzere, das mit den silbernen oder das mit den goldenen Münzen nehmen solle...

Eine andere Dame beschäftigte ihr Kind anderweitig, bevor sie unzählige Tanzkleider an- und auszog: Sie marschierte mit kurzem Gruss in den Laden, schüttete ohne zu fragen mittendrin eine Tasche voller Spielzeug auf den Boden und setzt das Kleine daneben...

Mit ihrem Starrsinn erstaunt uns eine ältere Frau seit Jahren: Alle paar Wochen kommt sie vorbei und erzählt von ihrem düsteren Sofa, das sie mit bunten Kissen aufhellen will. Unsere Überzüge passen unter keinen Umständen zum Sofastoff, den sie immer dabei hat. Wir haben keine anderen und werden mindestens für ein weiteres halbes Jahr keine anderen bekommen. Wir haben ihr diverse alternative Bezugsorte aufgezählt. Und trotzdem kommt sie ständig wieder und fragt, ob wir nicht vielleicht doch neue Bezüge bekommen hätten.

Kopfschütteln bereiten uns auch Kundinnen und Kunden, die Mengenrabatte für Schnickschnack wünschen: zum Beispiel für zwei Haarspängeli à je Fr. 4.-- (die in ähnlicher Qualität an anderen Orten pro Stück Fr. 7.-- und mehr kosten) oder für drei Päckli Weihrauch à Fr. 2.--.

Spezielle Geduld erfordern folgende Kundensprüche: «Oh, hier ist es wie im Basar. Da kann ich doch sicher um den Preis feilschen, nicht wahr?» Oder: «Das ist aber in Istanbul billiger!» Da wären wir dann froh, die Leute hätten gleich in der Türkei eingekauft...