Henna

Henna besteht aus gemahlenen Blättern. Deshalb ist es grün.

Roter Glanz aus grünem Pulver

Henna, das grüne Pulver aus Blättern des Hennastrauches lawsonia inermis, wird seit Jahrtausenden verwendet, um dem Haar rötlichen Glanz und Festigkeit zu verleihen. Wie rot Ihr Haar damit wird, hängt von Ihrer Haarfarbe und -beschaffenheit sowie von der Einwirkzeit ab.

 

Nach arabischem Originalrezept stellt man die Hennamischung einen Tag vor der Anwendung her und lässt sie zugedeckt ziehen – Eilige können sie aber auch sofort verwenden. Man vermischt zuerst das Hennapulver mit dem Eigelb und dem Olivenöl und giesst nachher soviel starken Schwarztee dazu, dass ein streichfähiger Brei ensteht. Ist der Brei am nächsten Tag zu trocken, gibt man noch einmal etwas Tee dazu.

Rezept:
1 Tasse Hennapulver
1 Eigelb (kann auch weggelassen werden)
2 Esslöffel Olivenöl
starker schwarzer Tee

Auf das frisch gewaschene und leicht vorgetrocknete Haar wird dann der grüne Hennabrei mit einem breiten Pinsel oder mit der Hand (evtl. Plastikhandschuhe verwenden) aufgetragen. Geben Sie dabei acht, dass keine Breireste auf der Stirne, an den Ohren oder auf Ihren Kleidern kleben bleiben (Henna färbt alles). Dann bedecken Sie die Haare mit einer Plastikhaube oder einem Stück Alufolie, um durch die Wärme die Wirkung zu unterstützen, Die Einwirkungszeit kann zwischen ca. 15 Minuten für helles und bis zu 2 Stunden für schwarzes Haar variieren. Testen Sie die Färbewirkung an einer abgeschnittenen oder verdeckten Haarsträhne, bevor Sie das erste Mal Henna benutzen (Farbe nach dem Trocknen der Strähne beurteilen)! Nach dem Einwirken werden die Haare gründlich gewaschen, um die öligen Rückstände zu entfernen.

Gesunder Schimmer

Im Gegensatz zu chemischen Haarfärbemitteln entfärbt Henna das Haar nicht, um ihm dann eine neue Farbe zu geben. Die färbenden Stoffe des Hennapulvers entwickeln sich erst durch Fermentation (d.h. während des Gärprozesses im angerührten Henna-Breies) und gehen dann mit dem Haar eine dauerhafte Verbindung ein. Die Farbe umschliesst also das Haar, lagert sich rundherum ab, gibt ihm Festigkeit und lässt die Originalfarbe durchschimmern. Dadurch wird bei richtiger Anwendung naturblondes Haar mit Henna tizianrot, kastanienbraunes Haar hell-mahagonirot, dunkelbraunes und schwarzes Haar erhält sanfte Rotreflexe. Das gefürchtete Henna-Karottenrot entsteht, wenn man entweder die Färbung zu lange einwirken lässt oder blondgefärbtes sowie weisses oder graues Haar mit Henna behandelt (weil ganz helles bzw. weisses Haar kaum mehr eigene Farbpigmente aufweist, ist es fast durchsichtig und zeigt deshalb die Hennafarbstoffe leuchtend orange).

Die Hennanacht
Hände mit rotbraunem Henna-Fleck

In islamischen Ländern gilt zudem auch das Färben der Haut, vor allem der Handflächen, oder der Fingernägel als Glück und Segen bringend. In der «Henna-Nacht» vor einer traditionellen Hochzeit besucht die Braut zusammen mit ihren Freundinnen und weiblichen Familienmitgliedern das Hamam, wo nach gemeinsamem Dampfbad Haare und Haut mit Henna gefärbt werden.

In der Türkei beschränkt man sich dabei meist auf einen roten Fleck in der Handfläche (vgl. oben das Foto einer Braut aus Anatolien). In Indien, Pakistan, arabischen Ländern oder Nordafrika aber überzieht die Kunst des «Mehndi» Hände und Füsse der Frauen mit filigranen Hennamustern wie aufwendige Spitze. >Beispiele im Internet.

In der Schweiz erlebte Mehndi einen ersten Boom ab 1998, ausgelöst durch das >Madonna-Video «Frozen». Auch bei Fanafillah boten wir damals für einige Jahre im Laden und bei Events Hennamalerei an (vgl. die vier Fotos unten) und verkauften unzählige Tuben mit fertiger Paste. Diese importierten wir direkt ab Fabrik aus Pakistan. Die riesigen Einkaufsmengen, die vom Produzenten gefordert wurden, könnten wir heute nicht mehr rechtzeitig vor dem Verfalldatum verkaufen. Hennapaste wird nur noch selten nachgefragt. Drum führen wir sie nicht mehr im Angebot. Sorry!